(30.04.2025, 17:38)evkzrel schrieb: ....ein paar 74LS688 in einer alten Schachtel gefunden, keine Ahnung,
was ich damals damit bauen wollte....
"Hausdorf-Schaltung" ? (STEREO / Funkschau 1989 - 90)
Da waren die 74xx688 zwei mal drin:
(30.04.2025, 17:38)evkzrel schrieb: ...(74LS, also wohl Jahrzehnte vor DAT gekauft)...
Wieso "Jahrzehnte" ?
In den ersten DAT waren doch durchaus noch 74LSxx verbaut.
Das sind typische Teile der 80er.
Zum Beispiel im DTC-1000 / DTC-300 / DTC-500 / XD-01 etc (1987) sind 74LS624 drin.
(30.04.2025, 17:38)evkzrel schrieb: Ganz schön aufwendig, das ohne programmierbare Logik zu machen.
Programmierbare Logik hatte damals aber leider noch häufig eine ziemlich hohe Stromaufnahme,
sodass deren Einsatz garnicht mal in jedem Fall von Vorteil war, wenn genügend Leiterplattenfläche
für Standard-IC zur Verfügung gestanden hatte.
Ferner war dazu immer eine entsprechende Entwicklungsumgebung und spezielle Geräte für
den Programmiervorgang nötig.
Für kleine Firmen wie meine damalige Entwicklungsbude war das durchaus ein Kostenfaktor.
Standard-HCMOS hatte man dagegen damals häufig zu Ramschpreisen in Tausender-Stückzahlen
als Industrierestposten kaufen können. Hatte da bei passenden Angeboten immer zugeschlagen.
So in diesem Design hatte z.B. ein in die USA ausgewanderter Konkurrenzanbieter (Daniel Sobotta)
in den 90ern sowas serienmässig und kommerziell aufgebaut und nach DE exportiert:
mit den zwei Schnittstellen-IC (Yamaha + Crystal) und dem programmierten GAL / PAL
dazwischen war die 9V-Blockbatterie immer ganz ratzfatz leer.
Ist zwar als reines Anti-SCMS-Gerät ohne Formatkonvertierungsfähigkeiten vom Design
her kompakter, saugte aber heftig an der Stromversorgung und funktionierte nichtmal richtig:
denn diese Schaltung hatte alle Informationen zu den Titelanfängen (DAT Start-ID etc) nicht
korrekt weitergeleitet (glöscht) und hatte sich obendrein bei einer genauen messtechnischen
Nachprüfung in einem akkreditierten EMV-Prüflabor als nicht CE-konform erwiesen
-- obwohl frech CE-Zeichen am Gerät und auf der Verpackung angebracht waren.
Wurde darauf hin vom Importeur (Conrad Elektronik) sofort aus dem Programm genommen.
In den USA wurde übrigens die Firma Techno Lab auf Betreiben der US "Content-Mafia" hin
behördlich dicht gemacht und diese Geräte alle beschlagnahmt, sogar die noch nicht fertig
gestellten im Produktionsprozess.
Und dieses deutsche Konkurrenzprodukt aus 1998 mit den zwei Yamaha- Schnittstellen ICs
(abgeschliffen) und dem ganzen anderen Kram ist trotz der zwei programmierten GALs auch nicht
wesentlich kompakter, obwohl es, wie das TechnoLab-Teil, über keinerlei Formatkonvertierungsfähigkeiten
und noch nichtmal über ein eingebautes Netzteil verfügt.
Das Abschleifen der Yamaha-ICs hatte nur nichts genützt: für Fachleute war praktisch auf einen
Blick klar, was das für ICs waren. Die sind übrigens heute auch seit zig Jahren obsolet.
Das Modell war wegen seiner ebenfalls nicht vorhandenen eletromagnetischen Verträglichkeit und
der widerrechtlich angebrachten CE-Kennzeichnung auch ruckzuck wieder vom Markt verschwunden.
Diese Geräte konnten bei ihrem offenkundigen EMV-Verhalten niemals vor dem Inverkehrbringen
ein EMV-Prüflabor von Innen gesehen haben:
eine kleine 8 kV ESD-Luftentladung mit der ESD-Prüfpistole auf einen der Kippschalterhebel und
die Schaltung hat sich sofort aufgehängt und den Dienst quittiert. Also komplett durchgefallen.
Zudem noch rotzfrech als "Copy Processor" bezeichnet, obwohl "Copyprocessor" zu der Zeit eine
seit Jahren markenrechtlich geschützte Wortmarke der Firma Electroniklabor HUCHT (Berlin) war.
Musste damals mit dem Herrn Neu mal ein sehr ernstes Wörtchen reden, um das zu beenden.
Gegen Ende der 90er gab es aber bereit reine Anti-SCMS-Geräte ohne Formatkonvertierungsfähigkeiten
auf der Basis von programmierbaren Logik-IC mit erträglicher Leistungsaufnahme und mit halbwegs
sauberer Funktion.
An so einen Lösungsansatz war nur eben zur Zeit der Entwicklung meiner DAT Copyprozessoren
( 1990 - 92 ) noch nicht dran zu denken. Bereits aus Kostengründen.
Dieses Teil hier im Plastegehäuse von der deutschen Firma EmTex ( Ende 1998 ) blieb aber im Betrieb
erstaunlich kühl und war auch transparent für Titelanfangsinfos.
Hatte aber leider die Kopiersperren nicht endgültig entfernt, sondern nur temporär und musste
deshalb bei jeder neuen Kopiergeneration immer wieder neu eingesetzt werden. ==> öde.
Das klappte aber auch nur bei 32 kHz und 44,1 kHz Abtastfrequenz.
Bei 48 kHz gab das Teil als Kopierinformationen reproduzierbar irgendeinen undefinierten Mist
heraus (Ser Nr 137), obwohl der Hersteller "32 - 48 kHz" als Spezifikation angegeben hatte.
Da lag also offensichtlich vom Timing / Firmware-Design her etwas ganz böse im Argen.
Das Gerät hätte in meiner Firma so niemals die Endkontrolle passiert.
Ganz billg war das Teil auch nicht (fast 300 DM):
Blöd nur, dass sich die besagten Kopiersperrdaten garnicht im Audiosignal, sondern im Subcode
befinden. Der Käufer wird hier also ganz klar für dumm verkauft und in die Irre geführt.
Auch bearbeiten die anderen Geräte am Markt auf Basis von Standard-CMOS-IC überhaupt nicht
die Audiodaten (die werden 1:1 weitergeleitet), sondern ausschliesslich den Subcode.
Auch hier wieder eine klare Verdummung der Kunden und Difamierung der Mitbewerber.
Ich kann mich aber auch noch sehr gut an gewisse Konkurrenzgeräte (Ende der 90er) aus dem
"Klangtuner"-Bereich erinnern, die mit ihren programmierten Logikbausteinen (mehrere GALs vom
Typ MACH210) und den verbauten Linear-Spannungsreglern so heiss wurden, dass man die
problemlos als Heizplatte für die Kaffetasse hätte verwenden können.
Und trotz alledem konnten die die Sperren auch nicht vollständig beseitigen und auch nicht bei
allen Abtastfrequenzen die Infos über die Titelafänge richtig übertragen. (Klappte nicht bei 48 kHz)
Ja, viel viel schlimmer noch: diese Dinger hatten bei bereits kopierschutzfreien Eingangssignalen
einen neuen Kopierschutz hinzugefügt(!), um sich so immer wieder neue Arbeit zu verschaffen.
Ohne, dass der Verkäufer ("Inverkehrbringer") das auch nur mit einem einzigen Wort in seiner
nebulösen "Klangtuner"-typischen Online-Werbung erwähnt hätte.
Bei meinen Geräten galt stets:
"Einmal geknackt, für immer frei" Und Basta !!!
Dieses Konkurrenzprodukt:
"Vorher mal frei gewesen, danach für immer gesperrt"
Und sowas wurde den Leuten dann für viel Geld als "Kopierschutz-Knacker" verkauft......
So liest sich diese Online-Werbung im O-Ton (1999):
Wem ist daraus klar, was das im Endeffekt zu bedeuten haben soll?
Über die Seriösität dieses "Klangtuners" und seiner Aussagen kann sich Jeder nach der
Lektüre der folgenden Notiz selber ein Urteil bilden.
Immerhin hatte der die STEREO-Redaktion mit seinen "Erzählungen" deratig hinter die
Fichte geführt, dass die diesen Mumpitz sogar veröffentlicht hatten.
Die Gegendarstellung erfokgte dann prompt und die STEREO hatte sich selten so blamiert.
Ich weiss jedenfalls heute ganz genau, was ich von diesem Typ und seinen gleichgesinnten
Produktpiraten und Know-How-Dieben aus seinem Umfeld zu halten habe.
Das kann ich hier nur nicht schreiben. Muss sich jeder seinen Teil denken.
Dieses ebenfalls nicht ganz billige Produkt aus England war bereits Mitte der 90er mit
SPDIF-Receiver (Philips) und mit programmierbarer Logik (ISP-LSI von Lattice) ausgestattet.
Auch diese Geräte konnten (oder wohl besser: wollten) den Kopierschutz nicht so radikal
und vollständig entfernen wie meine Geräte, sondern nur ziemlich halbherzig.
Das war wohl der mächtigen Content-Mafia geschuldet.
Dieses Produkt hatte in DE keine grosse Verbreitung gefunden.
Wohl auch wegen des wirklich miserablen Preis- / Leistungsverhältnisses.
Hatte ich nur mal im Rahnen meiner Marktbeobachtung angeschafft und getestet.
Und dann letztlich wegenh erwiesener Unbrauchbarkeit verschrottet.
Was nützt es, wenn das Teil zwar programmierte Logikbausteine mit erträglicher
Leistungsaufnahme enthält und vom Bauteileauwand her auch überschaubar ist,
dafür aber den Kopierschutz nicht richtig knackt und killt und sogar obendrein
noch frech neue Kopiersperren erzeugt(!) . Antwort für mich: REIN GARNIX !
Also auch hier:
"Vorher mal frei gewesen, danach für immer gesperrt"
Und dieses Gerät der deutschen Firma Friend Chip aus dem Jahr 1997 arbeitet mit zwei
SPDIF- Schnittstellen-ICs von Crystal und mit drei programmierten Bausteinen:
zwei GAL (Lattice) und einen µC (Atmel)
Genaue Infos zum Funktionsumfang habe ich leider heute nicht mehr vorliegen.
Ist auch egal, ich könnte die Aufzählung von Konkurrenzprodukten hier fast beliebig fortsetzen.
Das ganze gerade gezeigte Zeug hier enthält jeweils mindestens einen programmierten Logikbaustein.
Aber wird dadurch auch nur
*irgendwas* besser in der Gesamtfunktionalität für den Anwender
als bei meinen altbewährten und zigfach optimierten "Standard-HCMOS-IC-Gräbern", die bereits in
Tausender-Stückzahlen weltweit zuverlässig ihren Dienst tun / taten ???
Und die auch heute noch weltweit im Defektfall leicht instand gesetzt werden können, da die
verwendeten Standardbauteile so gut wie alle heute noch gefertigt werden. (bis auf evtl. die Toslink-Module.
Aber ich hatte bei mehreren tausend Verbauten bis heute keinen Ausfall, also ist das Risiko dort gering)
Ich kann nichts Derartiges erkennen.
Und bei der Instandsetzung von Konkurrenzgeräten kann es heute ganz leicht ziemlich "mau" aussehen,
weil man bestimmte Ersatzteile einfach nicht mehr auftreiben kann, speziell die programmierten.
Und ein bereits vom Design her radikaler HUCHT Kopierschutzkiller ist eben ein radikaler Kopierschutzkiller.
Das kann man als Konkurrenz höchstens zu immitieren versuchen, aber nicht mehr wirklich verbessern.
Obwohl es in den gesamten 90ern einige solcher Versuche der Nachahmung gegeben hatte.
Selbst, wenn die resultierenden Geräte dann auf den ersten Blick etwas anders aufgebaut aussahen,
so basierten sie doch fast alle auf dem Design und den zugrunde liegenden Ansätzen meines ersten
DAT Copyprocessor aus 1990.
Das ging dann sogar soweit bis zur dummdreisten und schamlosen Konkurrenzspionage und
Produkausforschung aus dem "Klangtuner"-Bereich, weil da wohl offensichtlich das in der Breite
und Tiefe nötige Know How für ein überzeugendes eigenes CD-Kopierschutzkiller-Design gefehlt hatte.
Da hat man dann zigfach versucht, bei meinen berwährten und bereits bekannten Konstruktionen
zu "klauen" und abzukupfern und mir als Entwickler in zig fingierten Telefonaten bestimmte kritische
und nichtöffentliche Designdetails und -Überlegungen aus der Nase zu ziehen, was leider zum Teil
auch im Laufe der Zeit gelungen war. Es wurden also mit einer ordentlichen kriminellen Energie
gezielt wertvolle Geschäftsgeheimnisse von einem marktführenden Mitbewerber abgesaugt.
Die deutsche Sprache enthält leider keine passenden Wörter, mit denen ich meine abrundtiefe
Verachtung dieser Typen adäquat zum Ausdruck bringen könnte. Aber der Opa Hucht vergisst nix.
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