(Gestern, 17:38)evkzrel schrieb: ....ein paar 74LS688 in einer alten Schachtel gefunden, keine Ahnung,
was ich damals damit bauen wollte....
"Hausdorf-Schaltung" ? (STEREO / Funkschau 1989) Da waren die drin.
(Gestern, 17:38)evkzrel schrieb: ...(74LS, also wohl Jahrzehnte vor DAT gekauft)...
Wieso "Jahrzehnte" ?
In den ersten DAT waren doch durchaus noch 74LSxx verbaut.
Das sind typische Teile der 80er.
Zum Beispiel im DTC-1000 / XD-01 etc (1987) sind 74LS624 drin.
(Gestern, 17:38)evkzrel schrieb: Ganz schön aufwendig, das ohne programmierbare Logik zu machen.
Programmierbare Logik hatte damals aber noch eine ziemlich hohe Stromaufnahme.
So hatte z.B. ein in die USA ausgewanderter Konkurrenzanbieter (Daniel Sobotta) in den
90ern sowas serienmässig und kommerziell aufgebaut:
mit den zwei Schnittstellen-IC (Yamaha + Crystal) und dem programmierten GAL / PAL
dazwischen war die 9V-Blockbatterie aber immer ganz ratzfatz leer.
Ist zwar als reines Anti-SCMS-Gerät ohne Formatkonvertierungsfähigkeiten vom Design
her kompakter, saugte aber heftig an der Stromversorgung und funktionierte nichtmal richtig:
denn diese Schaltung hatte alle Informationen zu den Titelanfängen (DAT Start-ID etc)
nicht korrekt weitergeleitet (glöscht) und hatte sich obendrein bei einer genauen
messtechnischen Nachprüfung in einem akkreditierten EMV-Prüflabor als nicht
CE-konform erwiesen -- obwohl frech CE-Zeichen am Gerät und auf der Verpackung
angebracht waren.
Wurde darauf hin vom Importeur (Conrad) sofort aus dem Programm genommen.
In den USA wurde übrigens die Firma Techno Lab auf Betreiben der US "Content-Mafia" hin
behördlich dicht gemacht und diese Geräte alle beschlagnahmt, sogar die noch nicht fertig
gestellten im Produktionsprozess.
Und dieses Konkurrenzprodukt aus 1998 mit den zwei Yamaha- Schnittstellen ICs (abgeschliffen)
und dem ganzen anderen Kram ist trotz der zwei programmierten GALs auch nicht wesentlich
kompakter, obwohl es wie das TechnoLab-Teil über keinerlei Formatkonvertierungsfähigkeiten und
noch nichtmal über ein eingebautes Netzteil verfügt.
Das Abschleifen der ICs hatte nur nichts genützt: für Fachleute war praktisch auf einen Blick klar,
was das für ICs von Yamaha waren. Die sind übrigen heute auch seit zig Jahren obsolet.
Das Modell war wegen seiner ebenfalls nicht vorhandenen eletromagnetischen Verträglichkeit und
der widerrechtlich angebrachten CE-Kennzeichnung auch ruckzuck wieder vom Markt verschwunden.
Diese Geräte konnten bei ihrem offenkundigen EMV-Verhalten niemals vor dem Inverkehrbringen
ein EMV-Prüflabor von Innen gesehen haben:
eine kleine 8 kV ESD-Luftentladung mit der ESD-Prüfpistole auf einen der Kippschalter und die
Schaltung hat sich sofort aufgehängt und den Dienst quittiert. Also komplett durchgefallen.
Zudem noch rotzfrech als "Copy Processor" bezeichnet, obwohl "Copyprocessor" zu der Zeit eine
seit zig Jahren markenrechtlich geschützte Wortmarke der Firma Electroniklabor HUCHT(Berlin) war.
Musste damals mit dem Herrn Neu mal ein sehr ernstes Wort reden, um das zu beenden.
Gegen Ende der 90er gab es aber bereit reine Anti-SCMS-Geräte ohne Formatkonvertierungsfähigkeiten
auf der Basis von programmierbaren Logik-IC mit erträglicher Leistungsaufnahme und mit halbwegs
sauberer Funktion. An so einen Lösungsansatz war nur eben zur Zeit der Entwicklung meiner
DAT Copyprozessoren ( 1990 - 92 ) noch nicht dran zu denken. Bereits aus Kostengründen.
Das Teil hier im Plastegehäuse von der deutschen Firma Emtex ( Ende 1998 ) blieb aber im Betrieb
erstaunlich kühl und war auch transparent für Titelanfangsinfos.
Hatte aber leider die Kopiersperren nicht endgültig entfernt, sondern nur temporär und musste
deshalb bei jeder neuen Kopiergeneration immer wieder neu eingesetzt werden.
Ganz billg war das Teil auch nicht (fast 300 DM):
Ich kann mich aber auch noch sehr gut an gewisse Konkurrenzgeräte (Ende der 90er / aus dem
"Klangtuner"-Bereich) erinnern, die mit ihren programmierten Logikbausteinen (GALs) so heiss wurden,
dass man die problemlos als Wärmer für die Kaffetasse hätte verwenden können.
Und trotzdem konnten die die Sperren nicht vollständig beseitigen und auch nicht bei allen
Abtastfrequenzen die Infos über die Titelafänge richtig übertragen.
Ja, viel viel schlimmer noch: diese Dinger hatten bei bereits kopierschutzfreien Eingangssignalen
einen neuen Kopierschutz hinzugefügt (!), um sich immer wieder neue Arbeit zu verschaffen.
Ohne, dass der Verkäufer / Inverkehrbringer das auch nur mit einem einzigen Wort in seiner
stets ziemlich grossspurigen und "Klangtuner"-typischen Online-Werbung erwähnt hätte.
Bei meinen Geräten galt stets:
"Einmal geknackt, für immer frei"
Dieses Konkurrenzprodukt:
"Vorher mal frei gewesen, danach für immer gesperrt"
Und sowas wurde den Leuten für viel Geld als "Kopierschutzkiller" verkauft......
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