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Leitfähigkeit Sikaflex
#1
Servus zusammen,

ich fülle gerade einige historische Kondensatoren neu...zum Vergießen habe ich jetzt Sikaflex 554 genommen, da 252 leider im Markt nicht mehr vorhanden war, weil 554 jetzt der Nachfolger sein soll.

Zu meinem Erstaunen habe ich festgestellt, dass hier nicht wie beim Vorgänger die Leitfähigkeit ausgeschlossen wurde, sondern nur zur elektrischen Leitfähigkeit keine Angabe da ist.

Ein Blick ins Datenblatt sagt: völlig anderes Material - silanterminiertes Polyurethan (STP).

Dummerweise habe ich nun schon 10 Stück neu verfüllt, ohne mir davor Gedanken zu machen.

Wer von Euch ist chemisch bewandert und weiß ob das Zeug leitfähig ist oder nicht? Multimeter an den Kleber halten ist wohl sinnfrei  Lipsrsealed2

Der Hersteller reagiert nicht auf Endkundenfragen und der Fachhandel weiß es auch nicht.

Gruß Manuel
[Bild: IMG-20240430-205258.jpg]
Schönen Gruß wünscht,
Manuel
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#2
Ich denke mal, das sind ohnehin sehr aehnliche Polymere - auffaellig ist die hoehere Dichte des 554 - was auf mehr mineralischen Fuellstoff hindeutet. Ich wuerde mal frech behaupten, das eine ist so wenig elektrisch leitend wie das andere - als nicht-ionische, nicht-fluessige und nichtmetallische Verbindung kann das kaum leitend sein - es sei denn, man hat's mit Aluminium- oder Zinkpulver gefuellt, was ich mal nicht annehme.

Multimeter - 2x die Tastkoepfe reinpieksen in die ausgehaertete Masse - unendlicher Widerstand? Abfahrt. Die eigentluche Frage der elektrischen Durchschlagsfestigkeit ist ohnehin so nicht zu klaeren . aber die liegt bei Polymeren bei mehreren dutzend kV pro Millimeter Schichtdicke ... in die Bereiche duerftest Du bei 240V nie kommen.
There's more to the picture than meets the eye ... 
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#3
Man kann es mit einem Installationstester probieren.
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#4
Isolationsmessung.

Gossen Metrawatt oder Benning
Rot auf blau und Plus ist Minus.
Strom tut erst dann weh wenns riecht (Alte Elektriker Weisheit)

Beste Grüße Jianni.
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#5
(30.04.2024, 21:37)Pufftrompeter schrieb: Ich denke mal, das sind ohnehin sehr aehnliche Polymere - auffaellig ist die hoehere Dichte des 554 - was auf mehr mineralischen Fuellstoff hindeutet. Ich wuerde mal frech behaupten, das eine ist so wenig elektrisch leitend wie das andere - als nicht-ionische, nicht-fluessige und nichtmetallische Verbindung kann das kaum leitend sein - es sei denn, man hat's mit Aluminium- oder Zinkpulver gefuellt, was ich mal nicht annehme.

Multimeter - 2x die Tastkoepfe reinpieksen in die ausgehaertete Masse - unendlicher Widerstand? Abfahrt. Die eigentluche Frage der elektrischen Durchschlagsfestigkeit ist ohnehin so nicht zu klaeren . aber die liegt bei Polymeren bei mehreren dutzend kV pro Millimeter Schichtdicke ... in die Bereiche duerftest Du bei 240V nie kommen.

Genauso werde ich es machen, warte bis morgen oder übermorgen wenn es zu 100% fest ist. Habe gerade mal einen größeren Klecks auf Pappkarton platziert den ich dann mal anstochern werde.

Abgehend nach Gleichrichter (Röhrenverstärker) ist die höchste Spannung 360V.
Schönen Gruß wünscht,
Manuel
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#6
Wir hatten im Freileitungsbau ein Metrawatt ( bis 1kV ) - aber den genauen Namen weiss ich nicht mehr.

VG Werner
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#7
(30.04.2024, 21:56)jim-ki schrieb: Isolationsmessung.

Gossen Metrawatt oder Benning

Steht mir (auf der Arbeit) leider erst wieder in ca. 2 Monaten zur Verfügung, wenn der E-Check ist.
Schönen Gruß wünscht,
Manuel
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#8
Ich hab grad mal im Sicherheitsdatenblatt von den 554 nachgelsen - ist ein monolithisches, ungefuelltes Einkomponentenpolymer. Vergiss das mit der Silanterminierung - durch Kontakt mit Feuchtigkeit (<=> Aushaerten und Vernetzung mit sich selbst und der Oberflaeche) wird daraus ein Siloxan ... also im weitesten Sinne Sand.

Da kann nach allem Ermessen nix leiten - und wie gesagt: Die Durchschlagsfestigkeit liegt fuer alle gaengigen Polymere im Bereich von Dutzenden Kilovolt pro mm Schichtdicke ... fuer Anwendungen mit Netzstrom bist Du da meterweit weg. Die Durchschlagsfestigkeit von Luft liegt bei 3kV/mm ... da springt Dir eher ein Funke zwischen den Anschluessen ueber als innerhalb des Vergussmaterials.
There's more to the picture than meets the eye ... 
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#9
Könnte u.U. doch etwas Leitfähigkeit haben, wenn als Färbemittel Ruß verwendet wurde. Schliesslich ist das Zeugs schwarz (gibt es auch in weiß, wäre zu bevorzugen). Es hängt dann von der Rußkonzentration ab, ob schon merkliche Leitfähigkeit vorhanden ist oder ob die Rußmenge so gering ist, dass sie elektrisch noch nichts ausmacht. Das Polymer selbst (Silan-terminiertes Polyurethan) leitet nicht, wäre aber natürlich nicht schwarz. Das Material ist lt. Sicherheitsdatenblatt auch noch mit Titandioxid gefüllt. Das ist ein (weisser) Isolator. Evtl. trifft das aber auch nur auf die weisse Version zu.

Das Bisserl Ruß zum Färben muss im Sicherheitsdatenblatt nicht aufgeführt werden, wenn nicht viel verwendet wurde, Ruß ist nicht als "gefährlich" eingestuft. Es geht da nicht um die präzise Angabe der kompletten Zusammensetzung, sondern nur um Deklaration von evtl. gefährlichen Inhaltsstoffe, wenn deren Deklarationsgrenzwerte überschritten werden.
Dass bei Schwarzfärbung mit Ruß zur Leitfähigkeit die Angabe der elektrischen Isolationseigenschaft unterbleibt, wird daraus verständlich. Ist kein so guter Isolator mehr, aber vielleicht hier noch gut genug? Eine Prüfmessung wäre angebracht.

Gruß
Reinhard
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#10
Ich habe ein Metrawatt bis 500v, das könnte ich Dir mal ausborgen
...habt euch lieb !
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  • HiFi1991
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#11
Einen alten russischestämmigen Kurbelinduktor oder ein Installationsmeßgerät mit 1000V-Isoprüfung oder einen einfachen selbstgebauten Kondensatortester hätte ich im Sortiment. Wenn ein einstellbares NT oder ein Stelltrafo vorhanden die Spannung am C hochfahren. Ohne solch Zeuch einfach den Widerständ mit nem MM messen und gut, wenn der Füllstoff keine Leitfähigkeit besitzt.
[Bild: icon_e_sad.gif]
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#12
Hallo Gorm,

mit Multimeter einfach Widerstand messen....das genügt hier nicht. Die meisten Multimeter können nur bis 10 MOhm messen, wenige bis 20 MOhm (oder etwas mehr). 

Der Isolationswiderstand von Kondensatoren muss aber wesentlich grösser sein, und zwar bei der Nennspannung des Kondensators gemessen, mehrere hundert Megaohm!. Wir reden hier von der Mindest-Anforderung > 200 MOhm bei 500 V Nennspannung.

Wenn der eingebaute eigentliche Kondensator (ohne die Vergussmasse) für sich allein bereits die Isolationsanforderung für 500 V erfüllt und die Vergussmasse nicht mit leitenden Teilen (z.B. an den Zuleitungen) des Kondensators in direkten Kontakt kommt, wird es gehen. Hat aber die Masse leitend Kontakt zu den Zuleitungen an den Anschlüssen zum eigentlichen Kondensatorbauteil hätte ich Bedenken.


So ginge es allerdings mit einer Spannungsmessung mit dem Multimeter, man braucht eine aus Sicherheitsgründen stark strombegrenzte, mit 500 kOhm Serienausgangswiderstand Rs (nicht nur 100 kOhm, wie bei 200V Prüfspannung in der Abbildung), 500 V Gleichspannungsquelle dafür und baut sich folgende Schaltung (aus: radiomuseum.org):


[Bild: Isolationswiderstand-messen.jpg]


Optimal wäre allerdings die Messung mit einem professionellen Isolationsmessgerät bei einer Prüfspannung von wenigstens 500 V. Es kommt auch ein Isotest 6a infrage (https://www.saintummers.at/bau/files/iso...9-doku.pdf)

Gruß
Reinhard
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#13
Hallo Reinhard,
Danke für die Hinweise zur Strombegrenzung der Spannungsquelle. Die Grenzen der Widerstandsmessung mit nem MM und die Notwendigkeiten sind bekannt. Deshalb habe ich auch zuvor von der Nutzung einer einstellbaren Spannung geschrieben.
Die Meßgeräte wurden als Hilfsangebot für Manuel gelistet. Den kleinen Isotest kann man sogar als Päckchen verschicken. Der Eigenbau-Isotest 6a für Kondensatoren soll 500V Prüfspannung erzeugen. Den beiden anderen glaube ich die angegebene Prüfspannung von 1000V, einmal konstruktionsbedingt und zum anderen dem Prüfprotokoll des Herstellers. Von Vorteil insbesondere bei unklaren Isolationsverhältnissen ist eine hochschaltbare Prüfspannung.

[Bild: IMG-8257.jpg]

73 Holger
[Bild: icon_e_sad.gif]
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  • stereosound, spocintosh
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#14
Ich sag schon mal Danke für Eure Beiträge und Hilfsangebote.  Thumbsup

Da ich mehr Kondensatoren gefüllt habe, als ich tatsächlich für die aktuelle Reparatur benötige, würde ich gerne das Hilfsangebot von Gorm annehmen, um hier Gewissheit zu schaffen, dass alles in Ordnung ist. Nebenbei haben wir dann hier im Forum gleich die Rückmeldung, ob sich Sika 554 für deartige Zwecke eignet.

Allerdings anderes herum: ich schicke einen Kondensator der seine Papierumhüllung noch nicht hat in die Richtung zu Holger auf die Reise. So teures Mess-Equipment muss man nicht verschicken.

Deine Anschrift müsste ich noch haben.

Ich melde mich dann per PN.
Schönen Gruß wünscht,
Manuel
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#15
(01.05.2024, 19:51)stereosound schrieb: ... ich schicke einen Kondensator der seine Papierumhüllung noch nicht hat in die Richtung zu Holger auf die Reise. So teures Mess-Equipment muss man nicht verschicken.
...
Ich melde mich dann per PN.

Das ist gut!


Gruß
Reinhard
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